Stadtrat Henning Dornack ist seit 4. März neuer 1. Stellvertreter der Stadtratsvorsitzenden Dagmar Zoschke (Linke). Die Wahl wurde angesetzt, da zuvor Annett Westphal (CDU) die bisher amtierende Stellvertreterin von Zoschke aus persönlichen Gründen ihren Rücktritt erklärt hatte. Somit kam es in der Stadtratssitzung zu Neuwahl und es entwickelte sich ein wahrer Wahlkrimi.

Für die AfD-Fraktion war es eine Selbstverständlichkeit, der Verantwortung als zweitstärkste Fraktion im Stadtrat nach zu kommen und einen Kandidaten zu stellen. Mit Kriminalhauptmeister Dornack kandidierte folglich ein Mitglied der AfD-Fraktion.

Im ersten Wahlgang entfielen 14 Stimmen auf Dornack. Gegenkandidat Jens Tetzlaff, seines Zeichens Chef des Stadtverbandes der CDU, jedoch nicht Mitglied der CDU-Fraktion, ging als Mitglied der Gemeinsamen Fraktion an den Start und erhielt 16 Stimmen. 5 Stadträte machten ihre Stimme ungültig bzw. enthielten sich, was dazu führte, dass kein Kandidat die erforderliche Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen hatte.

Im zweiten Wahlgang reichte die einfache Mehrheit und dieses Mal drehte sich das Bild. Dornack konnte seinen Stimmenzahl auf 17 steigern, Tetzlaff erhielt hingegen nur 15 Stimmen, 3 Stimmen waren ungültig. Da die 8-köpfige AfD-Fraktion vollständig anwesend war, kamen somit 9 Stimmen von Stadträten aus anderen Fraktionen.

Nach Bekanntgabe des Ergebnisses wirkten einige Stadträte sichtlich geschockt. Offenbar hatte mit diesem demokratischen Ergebnis niemand gerechnet. Sogleich begann das Rätselraten, wer denn die AfD-Unterstützer sein könnten, wie in der MZ zu lesen war.

Die AfD-Fraktion freute sich und bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen für Herrn Dornack. Nun bleibt zu hoffen, dass dieses Ergebnis nicht rückgängig gemacht werden muss, weil es der Bundeskanzlerin nicht gefällt.