Nach monatelanger Diskussion um den Konflikt zwischen Bürgern aus den denkmalgeschützten Siedlungen in Wolfen und Behörden, wurde in den letzten Monaten viel diskutiert und geschrieben. Wirkliche Lösungen gab es bisher nicht, vielmehr wurde ein Kompetenzgerangel deutlich und der „Schwarze Peter“ wurde hin und her geschoben. Der Unmut und die Verunsicherung der Bürger sind groß – auch aufgrund jüngster Schreiben der unteren Denkmalschutzbehörde mit Drohungen von Zwangsgeldern.
Als gewählter Abgeordneter des Landtages für den Wahlkreis Wolfen war es für Daniel Roi daher selbstverständlich alle beteiligten Akteure an einen Tisch zu holen, um die Probleme vor Ort zu erörtern. Nachdem eine Anfrage an die Landesregierung gestellt wurde, hatte Roi den Staatsminister Robra gebeten, die Probleme vor Ort mit Beteiligten näher erörtern zu können.
So kamen am 28.11.2018 auf Einladung von Roi die Bürgerinitiative IG Denkmalschutz Werksiedlungen Wolfen (mit ihren vier gewählten Vertretern), der Ortsbürgermeister, die Stadt Bitterfeld-Wolfen (Frau Elze und für ein paar Minuten der OB), der Landkreis als untere Denkmalschutzbehörde (Bock, Rogge + Rechtsabteilung), die obere Denkmalschutzbehörde/ Landesverwaltungsamt (Frau Nolte und Herr Wesemann) sowie Vertreter der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur (Ministerialrätin Berning + Herr Ahrensdorf) und des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (Landeskonservatorin Frau Dr. Wendland) nach Wolfen, um die Probleme vor Ort zu diskutieren. Es fand dazu auch eine Vor-Ort-Begehung statt, um beispielhaft die Probleme zu erörtern und zu besichtigen.
Wichtige Erkenntnis des Abschlussgespräches war, dass die derzeit gültige Satzung der Stadt dem Denkmalschutzrecht entgegensteht und dies wohl auch in Stellungnahmen gegenüber der Stadt so geäußert wurde, als die Einführung im Stadtrat beschlossen wurde. Die Stadt hat offensichtlich seinerzeit jedoch die Bedenken ignoriert und dem Stadtrat diese Satzung trotzdem empfohlen. Problem ist, dass die Satzung sich auf baurechtliche Aspekte bezieht.
Geredet wurde nun viel. Daher ist es nun wichtig, dass zum Wohle der Bürger endlich Lösungen gefunden werden. Dazu werde ich nun einen Dialog mit allen Akteuren fortsetzen, um einerseits zu prüfen, inwieweit altes Satzungsrecht modifiziert zur Anwendung kommen kann und andererseits wie ein Denkmalpflegeplan für die Siedlungen in Wolfen ins Leben gerufen werden kann.
Als Vertreter des Stadtrates hatte Daniel Roi bereits vor Monaten auf Einladung der Bürgerinitiative an einer Beratung teilgenommen und sich der Sache angenommen. Er sagte dazu: „Trotz der Tatsache, dass die großen Fraktionen im Stadtrat der damaligen Einladung IG nicht gefolgt waren, hoffe ich, dass auch der Stadtrat an einer bürgerfreundlichen Lösung der Probleme interessiert ist.
Wichtig wird sein, dass Bürger, die sich an Recht und Gesetz gehalten haben, nicht nachträglich bestraft werden. Eine schnelle Lösung muss her, da die Attraktivität Wolfens sonst enormen Schaden nimmt, da junge Leute sich sonst nicht mehr trauen ein Haus in den Gebieten zu erwerben.“, so Roi abschließend.