Der 11. Juli 2023 ist der 55. Jahrestag des schlimmsten Chemieunglücks in der Geschichte von Bitterfeld.

Der Chemieunfall in Bitterfeld am 11. Juli 1968, im Volksmund auch „Der große Knall“ genannt, war einer der folgenschwersten Industrieunfälle in der DDR. Eine Vinylchlorid-Explosion im elektrochemischen Kombinat Bitterfeld, forderte 42 Tote und über 270 Verletzte. Die Detonation der Anlage zerstört große Teile des Kombinats. Die Auswirkungen waren selbst im ganzen Stadtgebiet von Bitterfeld sichtbar.

Für viele Einwohner von Bitterfeld-Wolfen ist dieses verheerende Unglück unvergessen geblieben.
Jahrzehnte blieb man ohne einen Ort für Trauer, Gedenken und Erinnerung.
Peter Krüger und andere Zeitzeugen hatten immer wieder und beharrlich den Wunsch nach einer Gedenkstätte geäußert.
Durch den Antrag auf die Errichtung einer Gedenkstätte unserer Stadtratsfraktion im Jahr 2018 im Stadtrat, der mehrheitlichen Beschlussfassung und durch viele Sponsoren, konnte am 50. Jahrestag des Unglücks mit der Einweihung des Denkmals endlich ein Ort geschaffen werden, an dem die Betroffenen verweilen, ihre Erlebnisse aufarbeiten oder einfach nur trauern können. Für viele Bürger ist dieses Denkmal auch Erinnerung und Genugtuung, um mit dem Erlebten abzuschließen.

Das Denkmal besteht aus einem 2,20 Meter hohen Edelstahlzylinder, der den explodierten Druckbehälter symbolisch darstellen soll. Auf diesem Zylinder sind eine Ereignistafel und Messingplatten mit den eingravierten Namen der Opfer angebracht

Am Dienstag, den 11.07.2023 um 14:00 Uhr fand zwischen dem ehemaligen Hauptverwaltungsgebäude und dem Metall-Labor in der Zörbiger Straße eine Gedenkfeier zum 55. Jahrestag statt, an der auch Vertreter unserer Stadtratsfraktion teilnahmen.

Den damaligen Opfern sind wir schuldig, ihrer zu gedenken und die Erinnerung und an den schlimmen Tag in Bitterfelds Geschichte lebendig zu erhalten.